MATRIXSYNTH: Hohner Multimonica I - Vacuum tube synthesizer of the 1950s


Friday, May 11, 2012

Hohner Multimonica I - Vacuum tube synthesizer of the 1950s


YouTube Published on May 11, 2012 by MonoThyratron

English abstract (German below):

"The "Hohner Multimonica" is a combined double-manual keyboard instrument consisting of a monophonic synthesizer (sawtooth oscillator, vacuum tube technology) and a polyphonic harmonium with fan-driven reeds. This electro-acoustic musical instrument comes from the German postwar era. It was produced in two main variants ("Multimonica I" later "Multimonica II"). The "Multimonica I" even had a built-in AM radio for local station reception. But there was also a version available without radio.

The first appearance of the Multimonica is falsely dated to 1940. Some may even date it back to the prewar era. But its tube technology suggests that this musical instrument came into trade in the early 1950s. The short newsreel report from 1952 in this video supports this fact.

Hohner modeled its musical instrument after an electro-acoustic instrument by the German company "Siegfried Mager & Co." and the harmonium manufacturer Johannes Straube ("Mager-Straube-Kleinorgel"). German engineer Harald Bode (*1909 †1987) was incorrectly assigned to the construction of this musical instrument."

[German]


"Die „Hohner Multimonica" ist ein kombiniertes, zweimanualiges Tasteninstrument bestehend aus einem monophonen Synthesizer (Sägezahnoszillator) in Röhrentechnik und einem polyphonen Harmonium mit gebläsebetriebenen Stimmzungen. Das elektro-akustische Musikinstrument entstammt der deutschen Nachkriegsera und sollte aufgrund seiner kompakten Maße Eingang auch in räumlich beengte Nachkriegshaushalte finden. Während seiner Lebenszeit wurde das Hohner Keyboard in zwei Hauptvarianten gefertigt: als „Multimonica I" und später als „Multimonica II". Die „Multimonica I" hatte sogar ein integriertes Mittelwellenradio für den Ortssender. Aber es gab auch eine Variante ohne Radio.

Die Entstehungsgeschichte der „Hohner Multimonica" wird gegenwärtig (Stand: 2012) im Internet mit irreführenden Daten belegt, die bislang leider nicht hinterfragt wurden. Durch das gegenseitige Kopieren der Texte gibt es zu diesem elektronischen Musikinstrument vielerorts Quellen mit immer denselben Texten und Fehlern. Zwei Fehlaussagen sollen daher hier näher betrachtet werden:

Behauptung 1:
"Die Hohner Multimonica wurde ab 1940 auf den Markt gebracht."
Diese Aussage trifft nicht zu! Dazu lassen sich mindestens 3 Gründe nennen:

(1) Zu dieser Zeit wurden in Deutschland offiziell weder elektronische Musikinstrumente kommerziell produziert noch verkauft. Der Zeitraum von 1939 bis 1945 war geprägt durch eine allseits dominierende Kriegswirtschaft, die keinerlei Spielraum für massenproduzierte, elektronische Musikinstrumente tolerierte. Elektronische Musikinstrumente waren auf wenige, individuelle Initiativen beschränkt.

(2) Die im ersten Hohner-Modell "Multimonica I" verwendeten Elektronenröhren waren, bis auf den Glimmstabilisator (Spannungsregler) "13204 X", ausnahmslos Röhren der Nachkriegsgeneration. Die beiden eingesetzten "EL41" sowie "EF41" wurden erst ab 1947 hergestellt. Das gilt auch für das Nachfolgemodell "Multimonica II", deren 3 Röhren "EL41", "ECC40" und "EF40" ab 1947 bzw. 1948 auf den Markt kamen.

(3) Die "Hohner Multimonica I" wurde auf der Frankfurter Frühjahrsmesse 1952 dem Publikum präsentiert. Zu sehen war das Instrument dann in einer Wochenschau vom März 1952, deren kurze Sequenz auch in dem hier vorgestellten Video gezeigt wird.

Die "Hohner Multimonica I" wurde folglich erst Anfang der 1950er Jahre auf den Markt gebracht.

Behauptung 2:
"Die Hohner Multimonica wurde von Harald Bode (*1909 †1987) entwickelt."
Diese Aussage trifft ebenfalls nicht zu! In der Biographie Bodes wird auf dieses Instrument nicht verwiesen. Vermutlich wurde die "Multimonica" mit Bodes monophonem "Melodium" von 1938 verwechselt, das um 1940 in einigen deutschen Spielfilmen zum Einsatz kam, aber ab 1941 wieder verschwand. Die Firma Hohner selbst nannte in der Bedienungsanleitung zu ihrem Instrument das "System MAGER". Siegfried Mager (Sohn von Jörg Mager, Pionier des elektronischen Musikinstrumentenbaus) entwickelte in den frühen 1950er Jahren mit seiner Firma Siegfried Mager & Co. und dem Harmonium-Hersteller Johannes Straube (Inhaber waren die Orgel- und Harmoniumbaumeister Reinhardt und Otto Pappe) ein Harmonium mit kombinierter mechanisch-elektronischer Tonerzeugung ("Mager-Straube-Kleinorgel"). Hohners Instrument basierte auf deren Plänen.

Main sources for this video:
(1) German Newsreel 03/1952
(2) Morgan Fisher - Hohner Multimonica (by JSPAOsaka2002) http://youtu.be/92NJ40Fbbb8 (audio-track)
(3) The Hohner Multimonica Manual
(4) Vacuum tubes database http://www.radiomuseum.org/dsp_searchtubes.cfm"

1 comment:

  1. The Mager-Straube Kleinorgel wasn't built by Johan Straube, who founded Straube in 1869. The company Straube was taken over by Otto Pappe in the 1920s, and his son Reinhard Pappe constructed the Mager-Straube Kleinorgel in Lich in the late 1950s. I have just scanned the original photograps of the prototype (on the Frankfurt Musikmesse inmarch 1957) and the later serial model. My father Reiner Pappe (son of Reinhard) built the amplifier and electronics of the pedal work, what he had learned while being apprentice at Lipp.

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